Bist du bereit, die Welt der natürlichen Farben zu entdecken? Mit Pflanzenfarben kannst du nicht nur wunderschöne und umweltfreundliche Kunstwerke schaffen, sondern auch tief in die Geheimnisse der Natur eintauchen. Ob leuchtendes Rot aus Roter Beete, sattes Grün aus Spinat oder strahlendes Gelb aus Kurkuma – die Möglichkeiten sind grenzenlos und unglaublich faszinierend.
Und das Beste daran? Das Herstellen von Pflanzenfarben ist kinderleicht, fast umsonst und macht riesigen Spaß! Also schnapp dir ein paar frische Pflanzen und einen Kochtopf. Dein nächstes kreatives Abenteuer wartet schon auf dich!
Diese DIY-Anleitung eignet sich super, um sie unterwegs im Urlaub zu machen, wenn du Lust aufs Malen bekommst, aber keine Farben dabei hast. Außerdem ist das Selbermachen von Farben auch ein tolles Erlebnis für Kinder. Sie können die Farben dann gleich ausprobieren und staunen, was man alles selbermachen kann.
Du brauchst
___STEADY_PAYWALL___- Frische oder getrocknete Pflanzen (z.B. Rote Beete, Spinat, Kurkuma, rote Zwiebeln, Heidelbeeren, Rote Weintrauben, Malven, Ringelblume, Spitzwegerich)
- Messer und Schneidebrett
- Mörser und Stößel (optional)
- Kochtopf
- Wasser
- Sieb, Filtertuch, Kaffeefilter
- Kleine Behälter oder Gläser zur Aufbewahrung der Farben
- Essig / Salz (optional, als Fixiermittel)
- Alaun (Kaliumaluminiumsulfat; optional, macht die Farbe kräftiger und haltbarer)
- Gummi Arabicum oder Soßenbinder (optional, zum Andicken der Farbe)
Anleitung
Pflanzen auswählen und vorbereiten:
Wähle Pflanzen aus, die kräftige Farben haben. Einige Beispiele:- Rote Beete: für rote/pinke Farbe
- Spinat: für grüne Farbe
- Kurkuma: für gelbe Farbe
- Rote Zwiebeln: für violette Farbe
- Heidelbeeren: für blaue Farbe
Entferne die grünen Teile von Blüten etc. Schneide die Pflanzen in kleine Stücke. Je kleiner die Stücke, desto mehr Farbe können sie abgeben.
Farbextraktion
Mörser und Stößel (optional): Zerstoße die Pflanzenstücke, um die Farbstoffe freizusetzen.
Kochtopf-Methode: Gib die Pflanzenstücke in einen Kochtopf. Füge genügend Wasser hinzu, um die Pflanzenstücke zu bedecken. Bringe das Wasser zum Kochen und lasse es dann auf niedriger Hitze köcheln. Koche die Mischung für etwa 30-60 Minuten, bis das Wasser die gewünschte Farbe annimmt.
Alternative Kaltmethode (für empfindliche Pflanzen):
Weiche die Pflanzenstücke in kaltem Wasser ein und lasse sie über Nacht ziehen.
Farbe filtern
Gieße die Mischung durch ein Sieb, Filtertuch oder Kaffeefilter, um die Pflanzenreste zu entfernen. Fange die gefilterte Flüssigkeit in einem Behälter auf.
Fixiermittel hinzufügen (optional)
Um die Farben haltbarer zu machen, kannst du Essig, Salz und/oder Alaun als Fixiermittel hinzufügen. Du kannst Essig, Salz und/oder Alaun auch schon während des Kochvorgangs hinzufügen.
Das genaue Farbergebnis variiert ganz nach Menge der Pflanzenteile, Flüssigkeit und Ph-Wert. Ich würde an deiner Stelle keine Wissenschaft daraus machen. Lass dich einfach überraschen. Das schöne leuchende Grün, entstand bei mir aus ausgekochten Johannisblüten mit etwas Alaun. Die Farbe sieht Rot-Braun aus, wird aber auf dem Papier durch die Verbindung mit Sauerstoff Hellgrün.
Außerdem spiel auch das Papier, auf das du malst eine Rolle, je nach dem wie sauer/basisch es hergestellt wurde. Als Regel gilt: Für saure Pflanzenfarben (z.B. rote Beete): Füge einen Teelöffel Essig pro Tasse Flüssigkeit hinzu. Für basische Pflanzenfarben (z.B. Spinat): Füge einen Teelöffel Salz pro Tasse Flüssigkeit hinzu.
Farben andicken
Mit Gummi Arabicum oder einfachem Soßenbinder oder Stärke kannst du deine Farben andicken. So wird aus einer Tinte, die sich perfekt für Aquarellmalerei eigner, eine dickere Farbe für bessere Konturen.
Farben verwenden und aufbewahren
Lasse die Farben abkühlen und gieße sie anschließend in kleine Behälter oder Gläser zur Aufbewahrung. Bewahre die Farben im Kühlschrank auf, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Anwendung
Verwende die natürlichen Farben für verschiedene DIY-Projekte, wie z.B. Malen und Zeichnen, zum Färben von Papier, Stoffen oder Eiern. Teste die Farben zunächst an einer kleinen Stelle oder mit einem Papierstreifen, um sicherzustellen, dass sie die gewünschte Intensität erreicht.
Tipps
- Experimentiere mit verschiedenen Pflanzen und Mischungen, um neue Farben zu entdecken.
- Die Farbintensität kann variieren, je nachdem wie lange die Pflanzen gekocht werden und wie konzentriert die Mischung ist.
- Manche Pflanzenfarben können durch Zugabe von Säuren (wie Zitronensaft) oder Basen (wie Natron) verändert werden. Probiere dies aus, um interessante Farbeffekte zu erzielen.
Viel Spaß beim Experimentieren und Gestalten mit deinen selbstgemachten Pflanzenfarben! Happy making, Sophie
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