DIY Anleitung

Deine neue supercraft: Stop-Motion-Animationen selbermachen

Deine neue supercraft: Stop-Motion-Animationen selbermachen

Hast du schon mal eine Knetfigur tanzen oder Spielzeugautos wie von Geisterhand fahren sehen? Das ist die Magie von Stop-Motion! Mit dieser Technik kannst du deine eigenen kleinen Filme erstellen – ganz ohne teure Ausrüstung, nur mit einer Kamera und etwas Geduld. In dieser Anleitung erfährst du, wie du Schritt für Schritt deine eigene Stop-Motion-Animation machst.

 

Stop-Motion-Animation – Die Kunst, Bilder zum Leben zu erwecken

 

Stop-Motion ist eine faszinierende Animationstechnik, bei der Objekte oder Figuren Bild für Bild minimal bewegt und anschließend als fließender Film abgespielt werden. Diese Methode existiert seit über 100 Jahren und begeistert bis heute mit ihrer einzigartigen, handgemachten Ästhetik. Ob in großen Kinoproduktionen, künstlerischen Kurzfilmen oder DIY-Projekten – Stop-Motion verleiht jeder Animation eine besondere Magie.  

Wie funktioniert Stop-Motion? 

Das Prinzip ist einfach: Ein Bild wird aufgenommen, das Objekt wird ein kleines Stück bewegt, dann folgt das nächste Bild. Aneinandergereiht entsteht eine Bewegung. Je mehr Bilder pro Sekunde (üblich sind 12 bis 24), desto flüssiger wirkt die Animation. Diese Technik erfordert Geduld, doch genau das macht ihren Charme aus.  

Verschiedene Stop-Motion-Techniken 

Es gibt viele kreative Ansätze, um Stop-Motion umzusetzen:  

  • Claymation (Knetanimation): Figuren aus Knete oder Plastilin werden geformt und animiert, bekannt durch *Wallace & Gromit*. 
  • Puppenanimation: Bewegliche Figuren mit Gelenken, wie in *Coraline* oder *Fantastic Mr. Fox*, werden Bild für Bild verändert. 
  • Cut-Out-Animation: Papier- oder Stofffiguren werden wie Scherenschnitte animiert. 
  • Objekt-Animation: Alltagsgegenstände werden Schritt für Schritt bewegt und erhalten so ein Eigenleben. 
  • Pixilation: Menschen agieren als Stop-Motion-Figuren, indem sie in einzelnen Bildern neu positioniert werden – oft mit lustigen, surrealen Effekten.  

Warum ist Stop-Motion so besonders?

Stop-Motion besticht durch ihre einzigartige Ästhetik, die digitale Animation nur schwer nachahmen kann. Jeder Frame ist handgemacht, was den Filmen eine unverwechselbare, persönliche Note verleiht. Zudem bietet die Technik unendliche kreative Möglichkeiten – fast jedes Material kann animiert werden!  

Berühmte Stop-Motion-Filme

  •  Nightmare Before Christmas* (1993) 
  • Wallace & Gromit* (1993–2008) 
  • Coraline* (2009) 
  • Isle of Dogs* (2018)  


DIY-Anleitung: Deine eigene Stop-Motion-Animation erstellen

 

Alles, was du brauchst, ist eine Kamera oder ein Smartphone mit einer Stop-Motion-App, eine gute Lichtquelle und ein wenig Geduld. Dann kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und deine eigenen kleinen Filme erschaffen. Ob mit Knete, Papier oder Alltagsgegenständen – Stop-Motion bringt Bewegung in deine Ideen!

 

Materialliste
  • Smartphone oder Kamera
  • Stativ oder eine feste Ablage für die Kamera
  • Stop-Motion-App (z. B. „Stop Motion Studio“ für iOS/Android) oder Videobearbeitungssoftware
  • Figuren oder Objekte zum Animieren (z. B. Knete, Papier, Spielzeug)
  • Feste Unterlage oder Bühne für deine Szene
  • Gute Lichtquelle (z. B. Tageslicht oder Schreibtischlampe)
  • Optional: Hintergrundmaterial (Papier, Stoff, Pappe)

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung

 

Idee & Storyboard entwickeln: Überlege dir eine kleine Geschichte oder eine Bewegung, die du animieren möchtest. Zeichne grob ein Storyboard mit den wichtigsten Szenen.

Setting & Figuren vorbereiten: Baue deine Szene auf: Ein fester Untergrund sorgt dafür, dass nichts verrutscht. Wähle deine Figuren oder Objekte aus und positioniere sie dort, wo die Animation starten soll.

Kamera stabil aufstellen: Platziere deine Kamera oder dein Smartphone so, dass es sich während der Aufnahme nicht bewegt. Ein Stativ oder eine stabile Unterlage hilft, verwackelte Bilder zu vermeiden.

Licht setzen: Achte darauf, dass das Licht konstant bleibt, um flackernde Bilder zu vermeiden. Verwende am besten eine feste Lichtquelle.

Einzelbilder aufnehmen: Bewege dein Objekt nur minimal (ca. 1-2 mm pro Bild) und mache nach jeder Veränderung ein Foto. Je mehr Bilder du aufnimmst, desto flüssiger wird die Bewegung.

Animation zusammenfügen: Lade die Bilder in eine Stop-Motion-App oder eine Videosoftware und lege die Abspielgeschwindigkeit fest (z. B. 12 Bilder pro Sekunde für flüssige Bewegungen).

Feinschliff & Effekte hinzufügen: Bearbeite deinen Film mit Musik, Soundeffekten oder Texten. Viele Apps bieten einfache Bearbeitungsmöglichkeiten.

Film exportieren & teilen: Speichere dein Stop-Motion-Video und teile es mit Freunden oder in den sozialen Medien!

 

So bedienst du die App "Stop Motion Studio"

 

Lade dir die App "Stop Motion Studio" auf dein Smart Phone und öffne sie.

 

Deine neue supercraft: Stop-Motion-Animationen selbermachen

 

So sieht die Oberfläche aus. Ab hier kannst du deine erste Animation starten. Klicke dafür auf das +Plus. Natürlich musst du zustimmen, damit die App auf deine Kamera zugreifen darf. Mach dich ein bisschen mit der App vertraut. Tippe auf das ? für Infos und Hilfe.

 

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Unter Einstellungen (Zahnrad unten links) findest du weitere Optionen. Die Wichtigste für dich ist Geschwindigkeit/Tempo. Hier stellst du ein, wieviele Bilder pro Sekunde bei deiner Animation abgespielt werden sollen. Wir empfehlen dir, soviele Bilder wie möglich zu machen, damit deine Animation am Ende schön flüssig aussieht. Stell die Geschwindigkeit auf min 15 Bilder/Sek. Auf dem rechten Bild siehst du den Aufnahmemodus.

 

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So baust du Studio, Licht & Kamera auf

 

Ein einfacher Bogen Papier an einer Tisch/Wand-Ecke angebracht, ist das einfachste Studio der Welt.

Aus dem Pappbogen baust du dir ein stabiles Dreieck als Stativ für dein Telefon. Teile den Bogen in drei gleichgroße Abschnitte, ritze die Linien leicht ein, falte sie und klebe das Dreieck zusammen. Befestige nun das Stativ sehr fest auf dem Untergrund indem du es von innen beschwerst und festklebst.

 

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Nun lehnst du dein Telefon an das Stativ und wählst den Kameraausschnitt so, dass auf deinem Telefon nur der Hintergrund zu sehen ist, keine Wand. Stabilisiere das Telefon von vorne und hinten mit Knete, so dass es nicht verrücken oder wackeln kann.

Stelle ein kleines Objekt ins Studio und stelle die Kamera scharf und die Belichtung ein. Benutze künstliches Licht, kein Tageslicht, damit sich durch Sonne oder Wolken die Belichtung nicht verändert.

 

Deine neue supercraft: Stop-Motion-Animationen selbermachen

 

Stelle deine Kamera als Anfänger in den AL Modus (Automatic Locked). Schärfe und Belichtung können sich dann nicht automatisch verändern.

Eine tolle Hilfe für Stop-Motion- Aufnahmen ist die transparente Rückschau. Stelle den Regler (links auf dem Bildschirm) mittig ein.

Wenn du ein Bild gemacht hast und das Objekt im Studio ein kleines bisschen verrückst, siehst du immer noch die Position davor.

 

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Bilder und Ton aufnehmen

 

Jedes einzelne Bild kannst du außerdem noch bearbeiten. Guck dir die Optionen an, indem du auf ein Bild in der Leiste unten draufklickst. Hier kannst du es auch löschen oder duplizieren.

Die Bedienung deiner Kopfhörer kannst du praktischerweise als Auslöser für die Kamera benutzen. Dann musst du zum Auslösen nicht immer das Telefon berühren.

 

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Natürlich kannst du auch Töne aufnehmen - zum Beispiel ein Schnipsen, Rascheln oder Pfeifen. Tippe hierfür auf das kleine Mikrofon und folge den Anweisungen.

 

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Du kannst den Ton einer Stelle im Film zuweisen.

Du kannst den Ton bearbeiten, schneiden, etc. Oder du kannst eigene Töne importieren.

Deinen fertigen Film kannst du nun auf Social Media posten, Freunden schicken oder einfach als Video sichern.

 

Deine neue supercraft: Stop-Motion-Animationen selbermachen

 

Nochmal kurz zusammengefasst :)


Deine Stop-Motion-Animation entsteht, indem du Objekte schrittweise vor einem Hintergrund bewegst und davon Schritt für Schritt einzelne Bilder aufnimmst. Durch das Abspielen der vielen Bilder entsteht die Illusion einer flüssigen Bewegung.

  1. Suche dir für dein Studio einen unbeweglichen Ort aus, denn Hintergrund sowie Kamera sollten sich nicht wackeln.
  2. Arbeite nicht bei Tageslicht, sondern richte dir künstliches Licht ein, damit sich die Beleuchtung nicht ändern kann.
  3. Arbeite immer im AL (Automatic Locked)-Modus, damit deine Kamera ihre Einstellungen nicht von alleine ändert.
  4. Versuche die Bilder per Auslöser zu machen, damit du das Telefon nicht berühren musst.
  5. Mache deine Aufnahmen im Querformat.
  6. Versuche die Bewegungen zwischen den einzelnen Bilder so gering wie möglich zu halten um so viele Bilder wie möglich zu machen. Umso mehr Bilder du von einer Bewegung hast, umso flüssiger wird die Animation später aussehen. Und löschen kannst du sie im Zweifel immer noch.
  7. Achte auf eine ruhige Umgebung, wenn du eigene Tonaufnahmen machen möchtest.
  8. Damit du eine Szene ohne Unterbrechung flüssig durchfotografieren kannst, bereite deine Requisiten vor und lege sie griffbereit.
  9. Mach dich mit der App vertraut bevor du mit deinem ersten Film startest. Mach ein paar Testaufnahmen.
  10. Lass dich inspirieren was andere machen! Guck dir auf jeden Fall die Animationen von Doro an unter: www.instagram.com/dorobot

Happy making :)

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